Ein geeintes Europa ist eine Notwendigkeit für uns alle
HANNOVER - (AD) - Nachfolgend veröffentlichen wir die Rede, die US-Präsident Barack Obama am 25. April 2016 auf der Hannover Messe gehalten hat. Vielen herzlichen Dank. Danke. Guten Tag! Es ist ...
http://blogs.usembassy.gov/amerikadienst/2016/04/25/ein-geeintes-europa/
HANNOVER – (AD - Amerika Dienst) – Nachfolgend veröffentlichen wir die Rede, die US-Präsident Barack Obama am 25. April 2016 auf der Hannover Messe gehalten hat.
Hier ein Auszug :
"… Hier in Europa machten sich große Politiker wie Bundeskanzler Adenauer daran, alte Gegner durch Wirtschaft und Handel aneinanderzubinden. Wie Adenauer damals in den Anfangszeiten sagte „Die Einheit Europas war ein Traum von wenigen. Sie wurde eine Hoffnung für viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für uns alle.“
Und das war nicht einfach. Alte Feindseligkeiten mussten überwunden werden. Nationalstolz musste mit einem Bekenntnis zum Gemeinwohl verbunden werden. Komplexe Fragen der Souveränität und der Lastenteilung mussten beantwortet werden. In jeder Phase musste dem Impuls, sich zurückzuziehen und als Land seinen eigenen Weg zu gehen, widerstanden werden. Mehr als einmal sagten Skeptiker den Niedergang dieses großen Projektes voraus.
Aber die Vorstellung von einem geeinten Europa bestand fort, und die Vereinigten Staaten, die die Freiheit Europas im Krieg verteidigt hatten, standen Ihnen auf jeder Station dieser Reise zur Seite. Mit einem Marshallplan für den Wiederaufbau, einer Luftbrücke zur Rettung Berlins, einem NATO-Bündnis zur Verteidigung unserer Lebensweise. Das Bekenntnis der Vereinigten Staaten zu Europa wurde von dem jungen amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy richtig erfasst, als er in einem freien Westberlin erklärte: „Freiheit ist unteilbar, und solange auch nur ein Mensch in Sklaverei lebt, ist niemand frei.“
Mit Stärke, Entschlossenheit, der Kraft unserer Ideale und dem Glauben an ein geeintes Europa haben wir nicht einfach nur den Kalten Krieg beendet – sondern die Freiheit hat gesiegt. Deutschland wurde wiedervereinigt. Sie haben neue Demokratien in einer „immer engeren Union“ willkommen geheißen. Sie streiten vielleicht darüber, welcher Fußballverein besser ist oder stimmen beim Eurovision Song Contest für unterschiedliche Sängerinnen und Sänger. Aber was Sie geschafft haben – mehr als 500 Millionen Menschen, 24 Sprachen in 28 Ländern, 19 davon mit gemeinsamer Währung in einer Europäischen Union zu vereinen – zählt weiterhin zu den größten politischen und wirtschaftlichen Leistungen der Moderne.
Ja, die europäische Einheit verlangt manchmal nach frustrierenden Kompromissen. Sie bringt weitere staatliche Ebenen mit sich, die Entscheidungsprozesse verlangsamen können. Das weiß ich. Ich habe schon an Treffen mit der Europäischen Kommission teilgenommen. Wir Amerikaner sind berühmt für unsere geringschätzige Haltung gegenüber dem Staat. Wir wissen, wie einfach es ist, in Richtung Brüssel zu blicken und sich zu beschweren. Aber vergessen Sie bitte nicht, dass jedes Mitgliedsland Ihrer Union eine Demokratie ist. Das ist kein Zufall. Vergessen Sie nicht, dass kein EU-Land je die Waffen gegen ein anderes gerichtet hat. Das ist kein Zufall. ... "